Untätigkeit stoppen: Appell zur Aufnahme von Kindern aus Hotspots ernst nehmen

Zu der Gemeinsamen Erklärung von Integrations- und Ausländerbeauftragten mehrerer Bundesländer erklärt Luise:

Wir unterstützen ausdrücklich den Appell des Bündnisses von Landesintegrationsbeauftragten, Landesflüchtlingsräten sowie von Pro Asyl an die Innenministerkonferenz zur Aufnahme unbegleiteter Minderjähriger aus Griechenland.

Die Lage in den überfüllten griechischen Hotspots ist desaströs. Insbesondere Kinder leiden unter den unhaltbaren Bedingungen. Sie sind völlig unangemessen untergebracht, ihnen mangelt es an Nahrung und medizinischer Hilfe und sie können fast nie eine Schule besuchen. Zudem drohen ihnen Gewalt und Ausgrenzung, was bei vielen von ihnen, die häufig ohnehin Kriegserfahrungen und andere Traumata durchgemacht haben, zu starken psychischen Leiden führt. Gerade Kinder und Jugendliche dürfen nicht in solch menschenunwürdigen Lagern untergebracht werden.

Unter den Kindern sind es die bis zu 4100 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge, die besonders schutzbedürftig sind. Daher fordern wir, wie jetzt auch das breite Bündnis von Integrations- und Ausländerbeauftragten einerseits und Flüchtlingsräten andererseits, die Bundesregierung dazu auf, sich im Rahmen eines Relocation-Programms für die Umverteilung aller unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge aus den Hotspots der griechischen Inseln einzusetzen.

Zusätzlich kann die Bundesregierung die Situation der unbegleiteten Kinder, die Verwandte in anderen EU-Mitgliedstaaten haben, durch die zügige Umsetzung des Familiennachzugs maßgeblich verbessern. Jeder weitere Tag der Untätigkeit führt zu weiterem Leiden. Ein Zustand, der gerade vor dem Hintergrund des Wintereinbruchs in Griechenland untragbar ist.